1. Frauen: MAZ-Sportbuzzer // Festival der vergebenen Chancen

Engagiert, aber glücklos. Der SV Blau-Weiss Hohen Neuendorf (blau). © Robert Roeske

… zwischen Blau-Weiss Hohen Neuendorf und dem FF USV Jena II

von Knut Hagedorn

2. Frauen-Bundesliga Nord: Bittere Heimniederlage für Blau-Weiss Hohen Neuendorf gegen den FF USV Jena II. SV Blau-Weiss Hohen Neuendorf – FF USV Jena II 1:2 (0:1)

Tore: 0:1 Preuß (33.), 0:2 Rudelic (65.), 1:2 Pozerska (77.). Zuschauer: 100. Besonderes Vorkommnis: Pozerska scheitert mit Strafstoß an Knupfer (74.)

Mit einer bitteren, weil unverdienten Heimniederlage hat sich der SV Blau-Weiss Hohen Neuendorf in die Winterpause der 2. Frauen-Bundesliga Nord verabschiedet. Trotz klarer Feld- und Chancenvorteile durften sich am Ende die Gäste aus Thüringen über drei Punkte freuen. „Wir können diese Partie schon ganz gut einordnen und wissen, dass wir sehr glücklich als Sieger vom Platz gegangen sind“, bilanziert auch Jena-Coach Christian Kucharz sachlich die Partie. Vor allem im zweiten Spielabschnitt entfachten die Gastgeberinnen einen wahren Sturmlauf, vergaben aber zahlreiche erstklassige Chancen, unter anderem einen Elfmeter.

Auf überraschend gut zu bespielendem Grün in der Hohen Neuendorfer Niederheide zeigten die Gastgeberinnen früh an, dass man unbedingt dieses Spiel gewinnen wollte. Patrycja Pozerska gab bereits nach zwei Minuten den ersten Torschuss ab, allerdings gut drei Meter am Tor vorbei. Beide Mannschaften lieferten sich von Beginn an eine intensiv geführte Partie, wobei die Gastgeberinnen etwas mehr vom Spiel hatten und auch spielerisch die etwas feinere Klinge schlugen. Allerdings zeigte sich Jena gerade bei Standards brandgefährlich. So stockte nach 14 Minuten den Blau-Weiss-Fans der Atem, als die Gäste innerhalb weniger Sekunden, jeweils nach einem Eckball, zwei gute Chancen hatten. Doch auch Hohen Neuendorf hatte durch Buchwalder (11.) und Pozerska (19.) gute Gelegenheiten. Mitte der ersten Halbzeit verflachte dann die Partie, beide Teams begingen viele Fehler. Mitten in diese Phase traf der Gast zum 0:1, Preuß traf nach einem Eckball. Bitterer Beigeschmack für die Gastgeberinnen: Der Eckstoß entstand aus der Abseitsposition einer USV-Spielerin. Hohen Neuendorf versuchte, sofort zu antworten, doch Monika Sinka scheiterte zweimal an der Gästetorhüterin (33., 35.). So ging es mit einer eher glücklichen Führung für die USV-Reserve in die Halbzeit.

 Furiose Schlussoffensive der Blau-Weißen


Im zweiten Spielabschnitt weiter das gleiche Bild. Intensive Zweikämpfe prägten das Geschehen. Hohen Neuendorf hatte mehr Spielanteile gegen nun sehr tief stehende Gäste. Nach 64 Minuten leistete sich dann Celine Dey einen folgenschweren Ballverlust auf Höhe der Mittellinie, Ivana Rudelic lief durch und traf zum 0:2. Kurz darauf hätte Sandra Müller bereits das Spiel entscheiden können, vergab aber einen Konter der Gäste knapp. Das war der Startschuss einer furiosen Schlussoffensive der Blau-Weißen. Es folgten 25 Minuten Einbahnstraßenfußball in Richtung des Gästetores. Die bis dato größte Chance zum Anschluss ergab sich nach 74 Minuten für Pozerska, allerdings scheiterte die ehemalige polnische Nationalspielerin per Strafstoß an USV-Keeperin Antonia Knupfer. Die fast größere Chance hatte Monika Sinka, die aber den Nachschuss aus Nahdistanz über das Tor jagte. Blau-Weiß blieb aber bissig, angetrieben von Pozerska und der im zweiten Abschnitt bärenstarken Selina Grosch ergaben sich weitere gute Szenen. Pozerska verkürzte nach 77 Minuten zum hochverdienten 1:2, jetzt wurde es turbulent. Die Gastgeberinnen warfen alles nach vorne, Jena bekam Platz zum Kontern, zeigte sich bei diesen Szenen aber zu sorglos. In der Schlussphase bewahrte Gäste-Keeperin Knupfer ihr Team mit zwei klasse Paraden gegen Pozerska (85.) und Erika Szuh (89.) vor dem Ausgleich. So blieb es beim schmeichelhaften Auswärtssieg der Jenaer Bundesligareserve. Blau-Weiss-Coach Dieter Timme war bedient: „Wir haben kämpferisch alles gegeben, Chancen hatten wir genug. Eine sehr bittere Niederlage für uns.“

Blau-Weiss Hohen  Neuendorf: Buchholz – Dey, Sakoda, Konsek, Buchwalder, Nicinski, Grosch, Szuh, Lux (60. Nishibayashi), Sinka (78. Kurrek), Pozerska

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