1. Frauen: MAZ-Sportbuzzer // Historisches Debakel für Blau-Weiss Hohen Neuendorf

Lidija Kulis (r.) brachte Turbine Potsdam II mit zwei Treffern auf Kurs Auswärtssieg. © Knut Hagedorn

2. Frauen-Bundesliga Nord: Im Brandenburg-Derby kassiert Gastgeber Hohen Neuendorf eine herbe Klatsche gegen die Turbine-Reserve aus Potsdam.

SV Blau-Weiss Hohen Neuendorf – 1. FFC Turbine Potsdam II 0:9 (0:6). Tore: 0:1, 0:2 Kulis (24.; 26.), 0:3 Schütt (27.), 0:4 Lindner (34.), 0:5 Kulis (40.), 0:6 Prasnikar (42., Strafstoßtor), 0:7, 0:8 Kössler (50.; 73.), 0:9 Lindner (83.). Zuschauer: 83.

Das mit Spannung erwartete Brandenburg-Derby der 2. Frauen-Bundesliga endete für die Blau-Weiss-Damen in einem historischen Debakel. Mit 0:9 unterlag Hohen Neuendorf einer gut besetzten Turbine-Reserve und kassierte die höchste Pleite seit der Zweitligazugehörigkeit.

Mit zwei Tagen Verspätung konnte das Nachbarschaftsduell ausgetragen werden, da die Erstauflage am Sonntag wegen des Sturmtiefs „Herwart“ abgesagt wurde. Vor allem den Gästen schien die Verlegung nicht ungelegen zu kommen, denn schon beim warm machen schwante einigen Blau-Weiss-Anhängern Böses. „Da ist ja die halbe erste Mannschaft dabei“, so der Tenor der Hohen Neuendorfer Anhängerschaft und man sollte mit dieser Einschätzung nicht ganz unrecht haben, denn mit Prasnikar, Lindner, Kulis, Chmielinski, Kiwic und Schuldt konnte Gästetrainer Thomas Kandler sechs Spielerinnen aus dem Erstligakader einsetzen.

Dennoch tat sich der Gast gegen sehr diszipliniert verteidigende Hohen Neuendorferinnen zunächst schwer. Blau-Weiss machte die Räume geschickt eng und schaffte es so, den Gästen kaum Möglichkeiten zu geben. Erst ein kapitaler Bock von Hanna Konsek brachte die Gäste nach 24 Minuten auf Kurs. Konsek vertändelte vor dem Strafraum die Kugel und Lidija Kulis traf zum 0:1. Nur zwei Minuten später war die Partie bereits gelaufen, abermals Kulis und Schütt trafen innerhalb von nur 120 Sekunden zum zwischenzeitlichen 0:3.

Ab diesem Moment war ein Klassenunterschied zu sehen. Die Potsdamerinnen ließen nun Ball und Gegnerinnen gekonnt laufen, während Blau-Weiss rein von der Körpersprache her das Spiel schon abgeschenkt hatte. So schraubten die Turbinen das Ergebnis auch bis zur Halbzeit auf 0:6 und vielen einheimischen Fans schwante Böses.

Nicht wenige tippten auf ein zweistelliges Ergebnis zu Gunsten der Gäste, doch die Turbine-Reserve nahm im zweiten Spielabschnitt deutlich den Fuß vom Gaspedal, erhöhte dennoch auf 0:9. Die Gastgeberinnen zeigten zumindest Moral und versuchten sich zu wehren, die Mittel blieben aber sehr beschränkter Natur. Am Ende stand eine historische Pleite, die es zunächst einmal zu verarbeiten gilt – auch für Blau-Weiss-Trainer Dieter Timme: „Ich habe noch nie in meiner Laufbahn so hoch verloren. Bis zum 0:1 haben wir es gut gemacht, dann aber nahm das Unheil seinen lauf. Dennoch darfst du nie im Leben neun Gegentreffer bekommen.“ Verständlicherweise glücklich zeigte sich Gäste-Trainer Thomas Kandler: „Endlich haben wir nach zwei Jahren mal wieder gegen Hohen Neuendorf gewonnen. Ich denke, dass 1:0 war der Knotenlöser, danach waren wir in allen Belangen überlegen.“

Blau-Weiss Hohen Neuendorf: Buchholz – Dey, Pantelmann, Göldner (46. Sinka), Konsek, Nishibayashi (66. Ponick), Sakoda, Szuh (62. Heinrich), Buchwalder, Grosch, Nicinski.

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