1. Frauen: MAZ-Sportbuzzer // Tristesse in der Niederheide

Blau-Weiss Hohen Neuendorf (rot) ist abgestiegen. © Robert Roeske

Abstieg endgültig besiegelt

2. Frauen-Bundesliga: Blau-Weiss Hohen Neuendorf unterliegt im Kellerduell nach enttäuschender zweiter Spielhälfte mit 0:2.

SV Blau-Weiss Hohen Neuendorf – Herforder SV 0:2 (0:0). Tore: 0:1 Demirönal (77.), 0:2 Ronzetti (85.). Zuschauer: 56.

(77.), 0:2 Ronzetti (85.). Zuschauer: 56.

Viele Wochen und Monate stand es schon im Raum, nun ist es auch rechnerisch amtlich. Nach der 0:2-Heimniederlage im Nachholspiel am Sonntagvormittag gegen den Herforder SV steht der Abstieg für die Damen aus der Niederheide fest. Drei Jahre nach dem Aufstieg wird sich Hohen Neuendorf ab Sommer wieder in der Regionalliga einordnen müssen und einen wohl dringend benötigten Umbruch einleiten. Besonders die zweite Spielhälfte gegen Herford – in der die Gastgeberinnen auf ganzer Linie enttäuschten – verdeutlichte schonungslos das man nicht umsonst auf dem letzten Tabellenplatz rangiert.

Nach zuletzt guten Vorstellungen bei Turbine Potsdam II (0:1) und zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach (1:2) waren die Hoffnungen groß im Blau-Weißen Lager, das man nun gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn aus Herford die Rote Laterne des Tabellenletzten abgeben könnte. Auch Interimstrainer Guido Kalle stand wieder an der Seitenlinie, der in den letzten beiden Wochen mit den B-Juniorinnen des Vereines in den USA weilte und von Vereinschef Oliver Zabel vertreten wurde. Und Hohen Neuendorf startete ansprechend in dieses Kellerduell.

Nach zehn Minuten Abtastphase übernahmen die Gastgeberinnen die Kontrolle und wurden sofort gefährlich. Eben nach erwähnten zehn Minute hebelte Vanessa Lux mit einem klasse Diagonalball aus der eigenen Hälfte die Gästeabwehr aus den Angeln, Sarah Kollek lief in den Strafraum, schoss dann aber die Kugel aus spitzem Winkel ans Außennetz. Blau-Weiß hatte nun aber mehr vom Spiel, vor allem Patrycja Pozerska und Kollek wurden in der Offensive gesucht. Nach zwanzig Minuten setzte sich Pozerska gut auf dem rechten Flügel durch, doch Kollek verpasste die scharfe Hereingabe um Haaresbreite. Nur zwei Minuten später hatten die wenigen Zuschauer in der Niederheide schon den Torschrei auf den Lippen, doch ein Kopfball von Kollek konnte gerade noch so vor der Torlinie geklärt werden. Vom Gast kam offensiv nichts – bis auf eine gute Kopfballchance nach 25 Minuten, die jedoch zwei Meter am Kasten vorbeiging. Ansonsten dominierte Hohen Neuendorf, in einem jedoch überschaubarem Spiel. Pozerska hatte in Minute 32 noch eine gute Chance zur Führung, doch HSV-Keeperin Kutzinski parierte glänzend. Da auch Herford seine zweite Chance (37.) nicht nutzte, blieb es zur Pause torlos, eher schmeichelhaft für die Gäste.

Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie recht schnell. Beide Mannschaften begingen viele Fehler, vor allem der Gastgeber konnte nicht mehr an die gute erste Halbzeit anknüpfen. Lange Zeit egalisierten sich beide Teams, Chancen gab es nur ganz selten und die dann für die etwas agileren Gäste. In Minute 57 bewahrte BW-Keeperin Inga Buchholz mit einer guten Parade gegen Gästestürmerin Lösch ihr Team vor dem Rückstand, in Minute 72 rettete für Hohen Neuendorf der Innenpfosten, Demirönal hatte geschossen. Eben diese Spielerin machte es dann vier Minuten später den entscheidenden Tick genauer und es stand 0:1. Den Gastgeberinnen fiel nichts mehr ein, die Kräfte waren aufgebraucht, die Ideen offensiver Natur auch. So brachten die Gäste den Vorsprung recht souverän über die Runden und erhöhten sogar auf 0:2 – Ronzetti verwandelte einen berechtigten Elfmeter (85.).

War die erste Spielhälfte noch recht ansehnlich, enttäuschte Blau-Weiss in Durchgang zwei auf ganzer Linie. „Sehr bitter zu verlieren, vor allem nach der eigentlich ganz guten ersten Halbzeit. Aber wir haben dann viel zu wenig Bälle gefordert und zu viele Fehler gemacht. Unsere Planungen laufen ganz klar in Richtung Regionalliga, nicht erst seit heute“, erklärte ein hörbar gefrusteter Guido Kalle.

Blau-Weiss Hohen Neuendorf: Buchholz – Buchwalder, Sakoda, Lux, Dey, Szuh (61. Nishibayashi), Grosch, Nicinski, Heinrich (87. Stöckert), Pozerska (75. Kurrek), Kollek

von Knut Hagedorf

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