1. Frauen: MOZ // Neuer Trainer für die Hohen Neuendorfer Regionalliga-Frauen

Kann sich auf einen neuen Trainer freuen: das Team von Blau-Weiss Hohen Neuendorf um Patrycja Pozerska (links, gegen Mönchengladbach) © Foto: Nico Albrecht

Hohen Neuendorf. Beim Frauen-Fußball-Regionalligisten Blau-Weiss Hohen Neuendorf ändert sich in der kommenden Saison einiges. Nicht nur, dass die Mannschaft nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga in der Spielzeit 2018/19 eine Klasse tiefer antreten muss, auch auf der Trainerposition wagt der Verein einen Neuanfang. René Zampich übernimmt in der kommenden Saison die Verantwortung an der Seitenlinie.

Er folgt damit auf Guido Kalle, der das Team in der zurückliegenden Rückrunde nach der Trennung von Dieter Timme interimsmäßig betreute. Das angestrebte Ziel, die Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga, war allerdings nicht mehr zu erreichen. Mit dem abschließenden elften Tabellenplatz verfehlte man dieses sogar ein gutes Stück – Rang sieben wäre dafür nötig gewesen.

Der neue Trainer René Zampich. © Foto: Nico Albrecht

Nun folgt also der Neustart mit René Zampich, der sich seine Sporen bisher allerdings nur im Männerbereich verdiente. Zuletzt war er ein Jahr lang für Berlinligist SV Empor Berlin zuständig, wo er aber nach dem achten Spieltag der gerade zu Ende gegangenen Saison gehen musste. Zuvor trainierte er unter anderem noch den damaligen Landesligisten Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf und den MSV Rüdersdorf.

„Der Frauen-Fußball wird für mich eine neue Erfahrung“, sagt der 51-Jährige, der viele Jahre lang Nachwuchs-Mannschaften des 1. FC Union Berlin ausbildete. Erst von 1986 bis 1996 als Trainer der U15- und U17-Teams, danach 13 Jahre lang als Lehrer an der Unioner Sportschule in Berlin-Köpenick. Der Kontakt zu den Blau-Weissen entstand deshalb auch eher über Umwege. „Ich bin sehr gut mit Hans Oertwig befreundet. Er hat mich in Hohen Neuendorf empfohlen“, sagt Zampich.

Nach der ersten Kontaktaufnahme sei er dann aber schnell vom Projekt in der Niederheide überzeugt gewesen. „Der Verein besitzt eine gute Struktur, bietet beste Voraussetzungen“, so der neue Trainer. Diese wolle man nutzen, um mittelfristig wieder den Aufstieg in die 2. Bundesliga anzupeilen. In der kommenden Saison genieße der direkte Wiederaufstieg aber noch nicht oberste Priorität.

Das bestätigt auch Teammanager Oliver Zabel. „Wir wollen uns im oberen Drittel positionieren und schauen, was so geht.“ Danach wolle man aber schon wieder bestmögliche Qualität im Frauen-Fußball-Bereich anbieten. „Dafür wollen wir jetzt wieder die Grundlagen schaffen.“

Zampich sieht seine Hauptaufgabe auch nicht im sofortigen Wiederaufstieg. „Sollte es dazu kommen, würden wir wohl nicht Nein sagen“, sagt er. Da er das spielerische Potenzial seiner Spielerinnen aber noch nicht einschätzen könne, wolle er sich in dieser Frage nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. „Zunächst muss ich meine Mannschaft kennenlernen. Und auch danach steht der sportliche Erfolg nicht über allem. Eine meiner Hauptaufgaben wird es sein, die B-Juniorinnen an den Frauen-Bereich heranzuführen.“

Da er bereits jahrelange Erfahrungen im Nachwuchsbereich sammelte, ist Zampich guter Dinge, dass ihm das gelingen wird. Seine Arbeitsweise großartig ändern, will er dafür nicht. „Bei allem, was ich im Training oder im Spiel vorgebe, geht es darum, den Spaß am Fußball nicht zu kurz kommen zu lassen. Das wird bei den Frauen nicht anders werden, als ich das im Männerbereich gemacht habe.“

Seinen Schwerpunkt setzt René Zampich, der seit 1996 Inhaber der Trainer-A-Lizenz ist, deshalb ganz klar im spielerischen Bereich. „Fußballern macht die Arbeit mit dem Ball deutlich mehr Freude als ohne ihn“, so der BW-Coach dazu. Anders als bei seinen letzten Stationen im Herren-Bereich freue er sich zudem endlich mal wieder auf große Trainingsbeteiligung. „Wenn es stimmt, was mir der Vorstand gesagt hat, liegt diese hier bei etwa 90 Prozent. Damit kann man arbeiten.“ Mit Marie Heinz, Vanessa Lux, Nadine Heinrich, Erika Szuh und Inga Buchholz werden allerdings fünf Spielerinnen nicht mehr mit dabei sein. Mit Ausnahme dieser fünf Abgänge bleibt das Team aber zusammen.

Conradin Walenciak / 25.06.2018, 19:53 Uhr

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