Fußballkreis Oberhavel/Barnim: Torsten Thiel, Trainer von Blau-Weiss Hohen Neuendorf, fühlt sich wie im falschen Film.
Torsten Thiel hat schon einiges erlebt in seiner Fußballerkarriere. Doch die Ereignisse am Sonntagnachmittag beim Pokalspiel seines SV Blau-Weiss Hohen Neuendorf gegen den unterklassigen Bezirksligisten SF Charlottenburg-Wilmersdorf machen den Trainer des Berliner Landesligisten noch am Tag danach fassungslos. Bei der überraschenden 1:3-Heimniederlage nach Verlängerung erhielten die Gastgeber gleich drei Platzverweise, auch Trainer Thiel selbst wurde des Innenraumes verwiesen. Neben dem bitteren Pokalausscheiden ist Thiel aber vor allem über die Darbietung von Schiedsrichter Jonas Tylewski erschüttert.
„Ich habe gedacht, ich habe schon alles erlebt, aber das am Sonntag war echt unfassbar. Klar fühlt man sich immer ein wenig benachteiligt bei strittigen Situationen, aber wenn du 120 Minuten lang nur bestraft wirst vom Schiedsrichter, bist du leider komplett machtlos“, so Thiel. Bereits nach 32 Minuten sah Torhüter Rene Hartmann nach angeblicher Notbremse die Rote Karte, zwei weitere Platzverweise gegen die Bräuer-Brüder folgten im Laufe des Spieles. Torsten Thiel musste nach 35 Minuten, im Anschluss an die erste Rote Karte, das Feld verlassen. „Wenn selbst der gegnerische Trainer nach dem Spiel zu einem kommt, sich entschuldigt und sich für solch eine Leistung des Unparteiischen schämt, kann man nicht ganz falsch liegen mit der eigenen Kritik am Referee. Wir werden uns aber dagegen wehren und einen Sonderbericht schreiben, das können wir so nicht stehen lassen“, so der Hohen Neuendorfer Coach. Auch körperlich habe das Spiel bei ihm Spuren hinterlassen. „Ich habe teilweise am ganzen Körper gezittert, so stand ich unter Strom. Sowas habe ich noch nie erlebt. Vor allem tut mir mein Team total leid, selbst mit acht Mann haben wir noch alles reingehauen und uns super verkauft.“
Damit ist das Pokal-Abenteuer wie im Vorjahr bereits nach der ersten Runde beendet für die Blau-Weißen. Torsten Thiel nimmt es sportlich: „Anscheinend passen der Pokalwettbewerb und wir nicht zueinander. Das müssen wir jetzt abhaken.“ Der Sonntag hat beim Hohen Neuendorfer Übungsleiter dennoch Nachwirkungen. „Da vergeht dir echt der Spaß am Sport. Zumal du dann nach dem Spiel die Aussage vom Schiedsrichter bekommst, dass meine Regelkunde ist nicht so ausgeprägt sei. Da fragt man sich, für was man sich so den Hintern aufreißt Woche für Woche?“