Frauen-Regionalliga Nordost: Für die Mannschaft aus der Niederheide beginnt nach 44 Wochen Pause die neue Serie. Insgesamt stehen in der Nordoststaffel 16 Partien auf dem Programm.
Die (Fußball-)Pause war lang, ist nun aber bald vorbei. Für die Regionalliga-Kickerinnen von Blau-Weiß Hohen Neuendorf startet am Sonntag (29.September) die Spielzeit 2021/22, nach dem die Mannschaft zuletzt vor 44 Wochen eine Pflichtspiel absolvierte. Seinerzeit verlor das Team aus der Niederheide in der dritthöchsten deutschen Spielklasse gegen den SFC Stern 1900 mit 2:5. Danach folgre der coronabedingte Abbruch. Der Auftaktgegner der neuen Serie kommt ebenfalls aus Berlin, heißt in zwei Tagen auswärts Türkiyemspor Berlin (Anstoß 14 Uhr/Willi-Kressmann-Stadion). „Es kribbelt schon seit Tagen und nach knapp acht Wochen Vorbereitung haben wir es verdient, nun endlich zu starten“, sagt Roman Rießler, neuer Trainer bei Blau-Weiss.
Der selbstständige Steuerberater war zuletzt sieben Jahre bei Ligakonkurrent Viktoria Berlin im Amt, übernahm nun in Hohen Neuendorf die Position von Patrick Schmidt. Im Juli wurde er vorgestellt. Seit dem nähern sich Mannschaft und neuer Coach in den Trainingseinheiten und Vorbereitungsspielen an, sprechen aber noch nicht immer die gleiche Sprache. „Wir treffen gleich zu Beginn auf eines der spielstärksten Teams der Liga“, sagt Rießler. „Wir wollen es dem Gegner so schwer wie möglich machen. Ich persönlich freue mich gleich auf so einen Kontrahenten zum Auftakt.“ Doch auch der Hohen Neuendorf-Coach weiß um die Schwere der Aufgabe in der Hauptstadt. Immerhin zählt die Mannschaft aus dem Berliner Stadtteil Kreuzberg zu den selbst ernannten Aufstiegsfavoriten, die den anvisierten Sprung in Liga zwei schaffen will. „Wir wollen sicher nicht nur eine Nebenrolle auf dem Platz einnehmen. Wenn wir punkten wollen, brauchen aber alle Spielerinnen einen Glanztag“, so der Trainer der Hohen Neuendorferinnen.
Nach dem Auftaktspiel gegen die Berlinerinnen bestreitet Blau-Weiss noch 15 weitere Saisonspiele. Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) kehrt bei der Regionalliga-Frauen zu einer Staffel in der neuen Serie zurück. In der Vorsaison, die coronabedingt abgebrochen wurde, gab es noch zwei Gruppen. Es wurde in einer Nord-und Südstaffel gespielt. Um aber die Durchführung aller Spiele zu gewährleisten, folgte das Präsidium des NOFV dem Vorschlag des Ausschusses für Frauen- und Mädchenfußball, die Saison mit einer einfachen Spielrunde zu bestreiten, bei der jeder gegen jeden je einmal anzutreten hat. In den 16 Partien pro Mannschaft geht es also an 17 Spieltagen um Punkte für die Meisterschaft sowie den Klassenerhalt. Über zwei Spielserien soll die reguläre Staffelstärke von zwölf Teams wieder erreicht werden.
Rießlers Ziel: „Auf einem einstelligen Tabellenplatz landen“
In der Saison 2021/22 will das Team aus der Bienenstadt auf „einem einstelligen Tabellenplatz landen“, so der 40 Jahre alte Coach. „Wünschenswert wäre es, wenn wir gemeinsam im vorderen Drittel landen würden. Rang sechs wäre dann da schon ein ordentlicher Erfolg.“ Die Grundlagen wurden dafür in der Vorbereitung gelegt. Zum Abschluss gab es am vergangenen Sonntag ein 1:1-Remis gegen die Regionalliga-Frauen des FC St. Pauli, die in der Nordstaffel spielen. Die Vorbereitung in den vergangenen Wochen bezeichnet der HN-Trainer als „gelungen“. Daran gilt es nun anzuknüpfen, es aber auch in Teilen besser zu machen. Denn vor knapp vier Wochen traten beide Teams in einem Testspiel gegeneinander an. Mit 6:2 gewann Türkiyemspor.
Am Sonntag haben die Hohen Neuendorferinnen nun Chance zur Revanche. „Wir fokussieren uns derzeit auf den Gegner, analysieren die Stärken und vermeintlichen Schwächen von Türkiyemspor“, so Rießler, der grundsätzlich gerne „Offensivfußball mit viel Ballbesitz zeigen“ will. Die erste Bewährungsprobe steigt in zwei Tagen für die Hohen Neuendorferinnen in der Hauptstadt.