1. Herren: Favoriten voll gefordert

HN – SC Staaken 2:3 (0:2)

Tore: 0:1 Paris (2.), 0:2 Freiwald (37.), 1:2 Draski (65.), 1:3 Ebert (76.), 2:3 Draski (86.).

Die Blau-Weissen boten vor gut 250 Augenzeugen trotz des Ausscheidens gegen den favorisierten Oberliga-11. eine famose Leistung. Sie zeigten sich in allen Belangen auf Augenhöhe und ließen kaum einen Klassenunterschied erkennen. Die Gäste rückten lediglich energischer nach und eroberten so die Mehrzahl der „zweiten Bälle“, so dass sie sich dadurch am Ende den knappen Erfolg verdienten. Allerdings mußten sie dafür über die gesamte Spielzeit Vollgas gehen und konnten nicht vorzeitig den Schongang einlegen.

Ehre wurde den Hohen Neuendorfern schon vor dem Anpfiff des Schiedsrichtergespanns zuteil, denn Staaken nahm die Partie absolut ernst, lief – abgesehen vom Keper – mit der identischen Formation auf, die am vergangenen Sonntag in der Oberliga begann. Am Ende wohl die richtige Einschätzung von Trainer Seitz, denn ob es mit der 2. Reihe für einen Sieg gereicht hätte, ist fraglich.

Und der Oberligist begann – wie die Blau-Weissen in der Meisterschaft – wie die Feuerwehr. Mit schnellem und schnörkellosem Spiel in die Spitze wollten sie frühzeitig die fronten klären und Kräfte fürs Wochenende sparen. Das Konzept schien dann auch aufzugehen, denn die Gastgeber zeigten sich zunächst beeindruckt und sahen sich bereits nach dem ersten langen Ball der Staakener im Hintertreffen. Paris mogelte sich durch die Innenverteidigung und scheiterte zunächst an Kopmann, der hoch abgewehrte Ball landete wieder auf Paris‘ Kopf und schließlich im verwaisten Tor (2.). Mit langen, wie an der Schnur gezogenen Diagonalbällen und schnellen Ballpassagen brachten der SCS die Platzherren immer wieder in Bewegung, die aber die Räume immer wieder geschlossen bekamen. Und nach Freiwalds Distanzschuß an den Außenpfosten (11.) suchten die Blau-Weissen langsam auch selbst die Offensive. Sie hatten das System des Gegners erkannt, gerieten nur noch selten in Schwierigkeiten und zogen erste eigene Kombinationen bis in die gegnerische Hälfte auf. Bis zum ersten Torschuß dauerte es allerdings 24 Minuten Kamitz‘ Schlenzer lenkte Keeper Paul allerdings um den Pfosten. Nach 30 Minuten der erste Power-Angriff der Gastgeber. Aber Paul war gegen Wolfs Heber erneut mit einer starken Parade zur Stelle. Während das Tempo (zumindest aus Sicht eines Bezirksligisten) rasant hoch blieb, wurde es in den Strafräumen zunehmend ruhiger. Allerdings konnte sich Staaken einmal mit einer Kombination in Szene setzen. An deren Ende Freiwald nach einer scharfen Eingabe aus Nahdistanz zum 0:2-Pausenstand vollendente (37.).

Damit schien die Partie entschieden, zumal allgemein erwartet wurde, dass die Hohen Neuendorfer würden dem hohen Tempo über Kurz oder Lang Tribut zollen müssen. Dies trat aber nicht ein, vielmehr forcierten die Einheimischen ihre Offensivbemühungen merklich. Wolf verzog den Volley nach Draskis Flanke noch (50.), ehe Schwarzwälder glänzend auf Draski durchsteckte. Der ließ allein vor Paul dem Keeper keine Abwehrmöglichkeit (1:2 – 65.). Mit weiter gestärktem Selbstbewußtsein arbeiteten die Blau-Weissen am Ausgleichstreffer. Aber Ebert dämpfte die Hoffnungen der Hohen Neuendorfer etwas, als er von der Strafraumgrenze den Ball abgeklärt um die im Weg stehende Spielertraube in die rechte Ecke zirkelte (76.). Von Resignation aber bei den Blau-Weissen keine Spur! Zumindest der erneute Anschlußtreffer war das Ziel. Der lag nach einem Eckball in der Luft, als der Ball durch den Staakener Strafraum flipperte, aber kein Blau-Weisser ihn über die Torlinie bekam. Und keine 60 Sekunden später war es doch soweit: Buchweitz verlängerte einen Abstoß von Kopmann per Kopf auf Draski, der Paul im 1:1 erneut keine Chance ließ (86.). Obwohl die Hohen Neuendorfer sich energisch um den Ausgleichstreffer bemühten, blieb der aus, denn Staaken brachte den Vorsprung in der etwas hektischen Schlußphase clever über die Zeit.

HN-Trainer Heymann war dann auch stolz auf seine Mannschaft: „Das war eine klasse Vorstellung. In jeder Hinsicht!“ Besonders gefiel ihm, dass die Mannschaft auch gegen einen solchen Gegner versucht hat, „die Aufgaben spielerisch zu lösen. Und dies hat zumeist auch geklappt.“ Damit dürfte die Latte, an der sich die Mannschaft messen lassen muß, nun deutlich höher liegen.

Heute erwartet die Zweite in ihrem Pokalwettbewerb um 18.45 Uhr den FC Stern Marienfelde II an der Niederheide. Der unterlag der Ersten unlängst in der Meisterschaft 0:4.

HN: Kopmann – Lendner (85. Volbert), Stoltz, Diels (46. Wekwerth) – Niederau, Schwarzwälder – Wolf, Urbanski, Draski – Behrendt (72. Buchweitz)