FC Internationale – HN 1:1 (1:1)
Tore: 0:1 Schipper (16.), 1:1 Yigit (28.).
Ein Remis beim bis dahin punktlosen Schlusslicht – ist dies ein Punktgewinn oder der Verlust zweier Zähler? Die Antwort ist vielschichtig. Zum Einen waren die Internationalen – wie erwartet – nicht so schwach, wie es die Tabelle auszusagen schien und die Blau-Weissen mussten zahlreiche Akteure ersetzen (z. B. Wolf, Gundlach, Soine, Schwarzwälder, Stoltz, Lendner). Aber sie vergaben auch erneut einige hochkarätige Möglichkeiten und verloren nach (verletzungsbedingten) Wechseln im Spielverlauf weitgehend den Spielfaden.
Obwohl die Inter-Elf in der Auftaktphase mit großem Laufaufwand munter mitspielte, hatten die Hohen Neuendorfer die ersten guten Möglichkeiten. Zwei-, dreimal fehlten nur Zentimeter, ehe Schipper in einen weiten Seitenwechsel der Einheimischen spritzte und den Ball aus 25 Meter mit Überzeugung für Keeper Del Fierro unhaltbar zur Führung in die Maschen wuchtete (16.). Nun gewannen die Blau-Weissen Oberwasser, aber Urbanskis Schuss von der Strafraumgrenze strich knapp über den Querbalken (18.) und Antons überlegten Abschluss nach Schippers Durchstecker holte der Torhüter mit dem Fuß aus der Ecke (26.). Allerdings agierten die Hohen Neuendorfer nun immer seltener in der Defensive, sie reagierten zunehmend. Dabei kamen sie häufig einen Schritt zu spät, was nach 28 Minuten schmerzhafte Folgen hatte: Sie bekamen eine Kombination nicht gestoppt. Kopmann parierte den ersten Abschlussversuch noch überragend, war gegen den nachsetzenden Yigit aber chancenlos – 1:1. Inter hatte nun leichte Vorteile, da die Mannschaft wacher wirkte und die Mehrzahl der zweiten Bälle eroberte. Dementgegen nahm Castro Barbera Anton weitgehend aus dem Spiel, wenn auch fast ausschließlich mit unfairen Mitteln (hätte sich nach 30 Minuten bereits nach sechs groben Fouls die Ampelkarte verdient gehabt; Gesamtbilanz: 16 herbe Attacken, die nur zu zwei Freistößen führten und Gelb nach sich zog). Auch im zweiten Spielabschnitt gab der topfitte FC Inter zunächst leicht den Ton an, scheiterte aber am starken Kopmann (58.; 63.) bzw. wuchtete den Ball aus acht Metern über den Kasten. Dabei spielten die Blau-Weissen einige Minuten in Unterzahl, denn Diels wurde beim Klärungsversuch per Kopf im Parterre brachial niedergestreckt und musste behandelt und schließlich ausgewechselt werden. Der Schieri hatte lediglich ein „Allerweltsfoul“ gesehen, aber nicht geahndet. Mit anständig Wut im Bauch eroberten sich die Hohen Neuendorfer die Handlungshoheit auf dem Platz zurück. Urbanski legte von der Strafraumgrenze allerdings minimal zu hoch an (73.), Schipper fand nach Draskis tollem Pass keine 60Sekunden später allein vor Del Fierro einmal mehr im Keeper seinen Meister und der parierte Urbanskis nächsten Kracher aus der Distanz reaktionsschnell (76.). Zudem gab es nach Castro Barberas erneuter Wrestling-Einlage gegen Anton keinen Strafstoß (78.) und auch als Yildirgan knapp außerhalb des Strafraums ohne Anwesenheit des Balles umgesenst wurde, blieb die Pfeife stumm (80.). Dann hatten auch die Blau-Weissen einmal Glück, denn Butt kam in der 85. Minute an der Mittellinie deutlich zu spät und hätte mehr als Gelb sehen können. So blieb es bis zur 97. Minute hochspannend. Dabei hatten die Heymann-Schützlinge zunächst Glück, daß ein Schuss der Platzherren an den Innenpfosten nicht den Weg über die Linie fand (92.) und dann Pech, dass Schipper nach Draskis herrlichen Pass allein vor dem Keeper scheiterte und der Draskis Kopfball im Nachsetzen noch in letzter Not um den Pfosten bugsierte (97.).
HN: Kopmann – Vogt, Diels (57. Müller), Butt, Noppert (52. Draski), Yildirgan (80. Buchweitz), Niederau – Schipper, Urbanski, Wekwerth – Anton (90-+2 Behrendt)