1. Herren: Im Flipperautomaten

Berliner SV 1892 – HN 1:3 (0:1)

Tore: 0:1 Buchweitz (45./HE), 0:2 Draski (46.), 0:3 Wolf (63.), 1:3 Mikic (90.+1).

Das Spitzenspiel des Sechsten gegen den Ersten hielt nur in einigen Aktionen, was man von ihm erwarten durfte. Dies lag weniger an den Spielern, als am katastrophalen Zustand des Geläufs am Spandauer Damm. Das präsentierte sich weich, wellig und ungemäht. So sah es häufig so aus, als spiele sich das Geschehen in einem Flipperautomaten ab.

In den ersten 10 Minuten fanden beide Teams keine Einstellung zum Platz. Fehlpässe, technische Fehler und zahlreiche von außen nicht nachvollziehbare „Bodenproben“ der Spieler dominierten. Als erstes begannen sich die „Gastgeber“, eigentlich im Stadion Wilmersdorf zuhause, dessen Rasen allerdings in einem kaum besseren Zustand ist, zurecht. Mit schnörkellosen Aktionen drangen sie in die Hälfte der Blau-Weissen ein, scheiterten aber beim finalen Pass immer wieder am Untergrund. So dauerte es fast 20 Minuten, ehe der erste Torschuss erfolgte. HNs Urbanski verfehlte aus knapp 30 Meter das Ziel jedoch klar. BSVs Jost machte es wenig später bei einem Freistoss aus 22 Meter besser, scheiterte aber am aufmerksamen Kopmann im Hohen Neuendorfer Tor (22.). Der hatte zuletzt, abgesehen vom Pokalspiel, ruhige „Arbeitstage“ verbracht, wurde nun auch noch von Elsaadawi (30.) und Mikic (38.) gefordert und hielt die Null mit zwei weiteren starken Paraden. So gingen die Blau-Weissen nach ihrem ersten und einzigen Torschuss mit einer Führung in die Pause, denn der Unparteiische entschied nach einer geblockten Draski-Flanke überraschend auf Handstrafstoss. Buchweitz verwandelte sicher (45.).

Und die Hohen Neuendorfer wuschen gleich nach Wiederbeginn scharf nach. Nach Urbanskis weiten Seitenwechsel setzte Draski, aufgrund seiner technischen Möglichkeiten mit Wekwerth der auffälligste Akteur auf dem Platz, den zweiten Schuss der Gäste ab und der Ball sprang von der Innenseite des langen Pfostens zum 0:2 in die Maschen (46.). Ungewohnte Effektivität der Blau-Weissen! Während die Hohen Neuendorfer die BSV-Angriffe – mehrfach durch Wekwerth – immer wieder stoppen konnten, machten sie auf der anderen Seite weiter Nägel mit Köpfen. Torschuss drei, Treffer drei durch Wolf, der den Ball um BSV-Keeper Lüttschwager herum zwirbelte, nachdem Urbanski durchgesteckt hatte (63.). Bis in die Schlussphase plätscherte die Partie dann vor sich hin, ehe die Blau-Weissen in den letzten Minuten der Partie allzu sorglos zu Werke gingen, was Mikic mit dem Ehrentreffer für den BSV bestrafte. Der drückte den Ball über die Linie, nachdem das Spielgerät wie über weite Strecken der Partie über Pfosten und Latte durch den Strafraum geflippert war.

Nicht zu Null gespielt zu haben, war dann auch so ziemlich der einzige Kritikpunkt von Coach Heymann nach der Begegnung, der „echt stolz“ auf seine Jungs war, die „sich trotz schwieriger Gegebenheiten am Ende eindeutig gegen ein Spitzenteam durchgesetzt haben“.

HN: Kopmann – Wekwerth, Diels, Stoltz (72. Kamitz), Volbert – Niederau, Schwarzwälder (56. Lendner) – Draski (75. Schipper), Urbanski, Wolf – Buchweitz (65. Behrendt).