1. Herren: Zu lange beeindruckt

Pokal, 2. Runde: SFC Veritas – HN 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Bicen (35.), 2:0 Fadeni (47.), 2:2 Kamitz (67./FE)

Die Chance auf den Einzug in die 3. Pokalrunde war gut, schließlich spielen die gastgebenden Spandauer auch „nur“ in der Bezirksliga. Doch die Blau-Weissen bekamen rund eine Stunde kaum ein Bein auf die Erde, da sie von der selbstbewußt-forschen Spielweise der Platzherren mächtig beeindruckt waren und zumeist nur reagierten. Als sie schließlich den Respekt ablegten wäre eine Wende im Spiel noch möglich gewesen, doch verhinderte dies die traditionell maue Chancenverwertung.

Die ersten Minuten der Partie gehörten zwar den Hohen Neuendorfern, doch dies änderte sich schnell, denn der SFC unterband das Kombinationsspiel der Gäste immer wieder mit robuster Zweikampfführung. Das beeindruckte die jungen Blau-Weissen merklich, zumal der Unparteiische häufig auch über die Grenzen des Erlaubten hinausgehende Aktionen nicht ahndete. So sahen die Zweikämpfe häufig den Gegner als Sieger, wurde der Ball oft überhastet und ungenau gespielt, war der Auftritt zunächst Stückwerk. Aus dem laufenden Spiel heraus brachte Veritas zwar auch wenig zustande, doch gelangen der Mannschaft einige Ballgewinne bereits im Spielaufbau der Blau-Weissen. Dannwurde es gefährlich. So rettete Marscheider bereits in der 17. Minute für den bereits geschlagenen Kopmann auf der Linie. Als Korthals schließlich 25 Meter vor dem eigenen Kasten den Ball verlor, hatte Bicen nur eine kurze Strecke zum Tor, um ungehindert die Führung zu erzielen (35.). Kopmann verhinderte mit zwei Glanzparaden weitere Treffer der Platzherren nach Ballverlusten unmittelbar vor seiner Box und machte es selbst spannend, als er einen anstürmenden Spandauer anschoß. Der Ball prallte aber nicht ins Tor. Auf der anderen Seite waren die Abschlüsse der Hohen Neuendorfer (Kamitz, Kasbaum) zu zaghaft und fehlte Behrendt die Abgeklärtheit des SFC-Torschützen beim Abschluß (24.)

Nach der Pause begannen die Hohen Neuendorfer mutiger. Doch bereits nach zwei Minuten vertändelten sie den Ball wieder im Spielaufbau. Marscheider klärte zwar mit einem blitzsauberen Tackling zur Ecke, aber der sonst so kulante Schiedsrichter entschied auf Freistoß an der Strafraumgrenze (warum??). Fadeni ließ sich die Möglichkeit zum 2:0 nicht entgehen. Nun wurden die Gäste aber immer mutiger, gewannen zunehmend die Zweikämpfe und nahmen das Heft des Handelns in die Hand. Behrendt verfehlte mit zwei unbedrängten Kopfbällen das Veritas-Tor (57.; 66.) und schloß zu überhastet ab, als die Hohen Neuendorfer den Ball an der Strafraumgrenze eroberten (62.). In der 67. Minute wurde der Mittelstürmer dann nach einer Ecke umgestoßen und Kamitz verwandelte vom Punkt sicher zum Anschlußtreffer. Nun ging es – von wenigen Kontern abgesehen – ausschließlich noch in Richtung Tor der konditionsmäßig rapide abbauenden Platzherren. Die versuchten den Spielfluß der Blau-Weissen mit andauernden Diskussionen und „Verletzungen“ nach jedem verlorenen Zweikampf zu stören. Einige verheißungsvolle Situationen konnten die Hohen Neuendorfer dennoch vor dem Tor des Gegners herauf beschwören. Doch fehlte es jeweils an der Übersicht im Abschluß. Die beste Chance vereitelte schließlich mit Ablauf der regulären Spielzeit der Unparteiische, als Wekwerth mit einem weiteren sehenswerten, fairen Tackling kurz vor dem SFC-Strafraum den Ball erkämpfte. Behrendt und Draski standen mutterseelenallein vor dem Tor, was wohl zur Verlängerung geführt hätte. Doch erneut gab es für die Blau-Weissen nicht nachvollziehbarer Weise Freistoß für Veritas.

HN: Kopmann – Wekwerth, Hartmann, Marscheider, Liebermann – Clark, Korthals (63. Draski) – Kamitz, Tafere (67. Freyer) – Behrendt, Kasbaum