unsere geschichte

Fußballer gab es in Hohen Neuendorf wohl bereits seit den Anfängen des Sports in Deutschland. Doch dauerte es geraume Zeit, ehe sie sich in „der Heimat“ zusammenfanden. Zuvor hatten sie ihre „Heimat“ in Vereinen der Umgebung, wie dem Birkenwerder BC 08 oder denen im Norden Berlins. 1919 war es dann so weit! Sie wollten nicht länger unter fremder Flagge segeln, sondern unter eigener.

Ein erster Versuch, sich als Abteilung dem Männer-Turn-Verein anzugliedern, misslang. So schloss man sich der örtlichen Freien Turnerschaft aus dem Arbeiter Turn-und Sportbund (ATSB) an, der seinen eigenen Spielbetrieb außerhalb des Deutschen Fußballbundes (DFB) hatte. Die Zusammenarbeit mit den Turnern erwies sich aber scheinbar als schwierig, denn bereits einige Wochen später stellte man sich als FC Hansa Hohen Neuendorf von 1919 auf eigene Beine. Da die Saison zu dieser Zeit bereits begonnen hatte, musste man allerdings als erneuter Neuling noch eine zweite Spielzeit „auf Bewährung“ dranhängen. Gleich in der ersten Saison als vollwertiges Mitglied gelang der Mannschaft der Staffelsieg in der 2. Klasse, Abteilung B! Fortan spielte die 1. Mannschaft immer im Mittelfeld der Ligen des ATSB mit, insofern es eine Gewichtung nach Leistung gab. Die Geschichte des FC Hansa endete 1933 wie die des gesamten ATSB mit der Machtergreifung des Nationalsozialismus abrupt. Die Spieler schlossen sich, soweit sie nicht bereits ohnehin auch dort aktiv waren, dem FC Vorwärts Hohen Neuendorf an.

Der, wenn er sich auch erst 1926 ins Vereinsregister eintrug, seit der Saison 1923/24 unter dem Dach des DFB in der Vereinigung Berliner Ballspielvereine (VBB) agierte. Auch die Jungs um den ersten Vereinsvorsitzenden, Malermeister Alfred Balz, kletterten schnell in der Rangordnung nach oben, etablierten sich im leistungsmäßigen Mittelfeld des Fußballs in Berlin und Brandenburg. Etwa im Bereich der heutigen Landesliga. Und schnell verfügte man auch über mehrere Herren und auch Junioren- und Seniorenmannschaften. Der FC Vorwärts spielte bis zur Einstellung des Spielbetriebs 1945 kontinuierlich eine gute Rolle in der Reichshauptstadt.

Nach Kriegsende dauerte es einige Zeit, ehe der Fußball in Hohen Neuendorf wieder aufblühte. Schließlich waren einige Voraussetzungen geschaffen, dass es wieder losgehen konnte: Viele Spieler waren zurück in Hohen Neuendorf und der zwischenzeitlich von der Bevölkerung als Baumaterialspender zweckentfremdete Sportplatz war leidlich wieder hergestellt. Als SG Hohen Neuendorf stieg man in den Farben des FC Hansa in Schwarz und Weiß in den Spielbetrieb des Kreises Niederbarnim ein. Es folgte eine ereignisreiche Phase mit vielen Namenswechseln (z. B. Motor Elmed, Dynamo, Vorwärts, SG und Turbine), einigen Auf- und Abstiegen (u.a. bis in die 2. Kreisklasse) und die Rückkehr in den Berliner Spielbetrieb (1964).

In der vorhergehenden Spielzeit hatte die TSG Vorwärts in der 1.Kreisklasse Oranienburg den Staffelsieg errungen und sich in der Aufstiegsrelegation gegen die SG Paaren, Union Neuruppin und Empor Fürstenberg durchgesetzt und sich noch das Spielrecht für die Bezirksklasse gesichert. Ende der 80er Jahre ging es unter „Manager“ Jürgen Gruntz sportlich steil bergauf. Dies endete mit der Wende 1989 mit dem Aufstieg in die Bezirksliga, der höchsten Spielklasse Ost-Berlins. So spielte man nach der Wiedervereinigung des Berliner Fußballs in der Landesliga, dem Gesamt-Berliner Oberhaus. Als SV Blau-Weiss spielte der Verein nun in einer Symbiose der Vereinsfarben der Ur-Vereine Hansa (schwarz/weiß) und Vorwärts (gelb/blau). Um die Jahrtausendwende gab es zwar einen sportlichen Einbruch bis hinab in die Kreisliga B, doch hat sich der Verein auch durch seine ordentliche Nachwuchsarbeit wieder berappelt und spielt derzeit (2024/25) in der Berlin-Liga (Verbandsliga) wieder an höchster „Stelle“. 26 Mannschaften vertreten Hohen Neuendorf in dieser Spielzeit im Punktspielbetrieb.

1996 verzeichnete der SV Blau-Weiss einen zu dieser Zeit noch seltene Erweiterung seines sportlichen Angebots. Es ging eine Frauen- und Mädchenabteilung (zunächst als Spielgemeinschaft mit dem SV Mühlenbeck) ins Rennen! Die ehrgeizigen Spielerinnen legten los, wie die Feuerwehr. Nach vier Spielzeiten erreichten sie über Bezirks- und Landesliga die Verbandsliga, wo sie auf Anhieb die Berliner Meisterschaft holten. Nach der zweiten in der darauffolgenden Saison trauten sie sich auch die Regionalliga (damals zweithöchste deutsche Spielklasse) zu und erreichten diese nach Siegen gegen den Polizei SV Rostock (5:1 und 11:0) auch souverän. 2008/09 gelang dann nach einem packenden Kopf-an-Kopf-Rennen mit Lokalrivale 1.FC Lübars der Aufstieg in die mittlerweile eingeführte 2. Bundesliga, wo sie neun oft turbulente Spielzeiten lang die Hohen Neuendorfer Farben vertraten. In der Saison holte sich die 2. Mannschaft die Berliner Meisterschaft, verpasste den Sprung in die Regionalliga nach einer verpfiffenen Partie beim Leipziger FC 07 (0:1) aber unglücklich. Derzeit startet die 1. Mannschaft in der Verbandsliga mit Blick in Richtung Regionalliga. Auch die B-Juniorinnen holten sich eine Berliner Meisterschaft und stiegen in die Bundesliga auf, konnten sich im Konzert der „Großen“ des Frauenfußballs allerdings nur eine Spielzeit behaupten. 1. Frauen, 2. Frauen und B-Juniorinnen trugen sich mit etlichen Siegen im Landespokal in die Annalen des Berliner Fußball-Verbandes ein.

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