1. Herren: Keil nicht gefunden

SC Berliner Amateure – HN 3:0 (0:0)

Tore: 1:0 Kozak (54.), 2:0 Weber (72.), 3:0 Fleige (75.).

Bei den kampfstarken Amateuren, die mit ihrem Pokalerfolg gegen Anadoluspor aufhorchen ließen, setzte es für die Blau-Weissen die erste Saisonschlappe. Dies, obwohl sie während der gesamten Spielzeit die feldüberlegene Mannschaft waren. Allerdings konnten die Hohen Neuendorfer diesmal nicht so recht an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen, fehlte es ihnen insbesondere an Spielwitz und Effektivität im Abschluß.

Die Blau-Weissen fanden schwer ins Spiel, denn die Platzherren versuchten ihren Spielfluß bereits früh im Aufbau zu stören. So war bereits eine knappe Viertelstunde vergangen, als Schwarzwälder aus der Distanz den ersten Torschuß absetzte. Nun lief es besser. Ama zog sich weit zurück, verteidigte zumeist mit acht, neun Spielern im und am Strafraum, gab keinen Ball verloren. Da die Ballzirkulation der Hohen Neuendorfer im Aufbau zu langsam war, konnte sich die Abwehr der Tempelhofer immer wieder positionieren. Aber einige Male gelang es mit Direktspiel in die Phalanx einzubrechen. Wekwerth, Niederau und Behrendt per Kopf vergaben ihre Möglichkeiten jedoch. Zudem wurde Draski nach gelungen Kombinationen gleich drei Mal auf dem halbrechten Flügel freigespielt, aber jeweils zum Unmut der Gäste wegen angeblicher Abseitspositionen zurückgepfiffen. Die Platzherren, bei denen nach Aussage des Trainers gegenüber der FuWo angeblich 22! Spieler gefehlt haben (wir haben also quasi gegen die dritte Mannschaft gespielt), spielten zumeist lange Bälle aus der Gefahrenzone, denen sie aber auch energisch nachsetzten. Meist brachte dies keine Wirkung. Aber in der 19. Minute bekamen die Blau-Weissen die Situation nicht geklärt und Weber nach Flanke zum Kopfball, der sein Ziel knapp verfehlte.

Unmittelbar nach Wiederbeginn hätten die Hohen Neuendorfer dann gleich wieder vorlegen können, als Schwarzwälder den Amateure kurz vor deren Strafraum den Ball stibitzte, Urbanski bediente, der dem Keeper aber in die Arme schoß (47.). Und schließlich brachten sich die Hohen Neuendorfer selbst in die Bredouille. Kopmann führte einen Freistoß aus Rechtsverteidigerposition überhastet genau in die Beine des alleinstehenden Kozak aus, der sich mit einem Flugball aus 30 Meter ins verwaiste Tor zum 1:0 bedankte (54./ in der FuWo berichtete der Trainer von einem 50 Meter Knaller, was allerdings einer nicht ganz regelkonformen Platzlänge von 180 Meter bedingt hätte). Die Blau-Weissen griffen nun noch verbissener an, konnten aber weiter nichts Zählbares zustande bringen. Selbst Schwarzwälders Volleyabnahme nach einer Ecke kratzte der Keeper aus dem Winkel (71.). Der Offensivdrang ging allerdings auf Kosten der Sicherheit in der Defensive, denn die Einheimischen kamen zwar selten in Strafraumnähe, dann aber mit Tempo und Abschlüssen. So verschoben die Hohen Neuendorfer nach Schwarzwälders Knaller in der Defensive zu langsam, so dass König auf dem rechten Flügel freigespielt werden konnte und Weber dessen Paß aus Nahdistanz nur noch über die Linie zu drücken brauchte (2:0 / 72.). Und drei Minuten später kam es noch dicker für die Blau-Weissen. Bei einer Ecke ließen sie Fleige auf Höhe des kurzen Pfostens mutterseelenallein stehen und der köpfte zum 3:0 ein. In der Schlußphase ließen die Kräfte der bewundernswert aufopferungsvoll kämpfenden Amateure zusehend nach, doch konnten die Hohen Neuendorfer kein Kapital daraus schlagen. Sie versuchten es mittlerweile kaum zielführend mit Einzelaktionen oder der Brachstange und zeigten sich bei den wenigen weiteren Torchencen fahrig und überhastet.

So setzte sich am Ende unbändiger Kampfgeist gegen die bessere Fußballkultur durch, denn den Hohen Neuendorfern gelang es nicht, einen Keil in das Mannschaftsgefüge der Amateure zu treiben.

HN: Kopmann – Clark (70. Funk), Stoltz, Diels, Wekwerth – Niederau, Schwarzwälder – Draski (75. Müller), Lendner (65. Buchweitz), Urbanski – Behrendt.