1. Herren: An die Spitze gekämpft

SC Gatow – HN 0:2 (0:0)

Tore: 0:1, 0:2 Gundlach (49.; 85.)

Das Aufsteiger-Duell war eine zähe Angelegenheit, denn die Hohen Neuendorfer hatten auf dem kleinen Kunstrasen am Kinderdorf kaum Entfaltungsraum, zumal die Gastgeber mit zwei kompakten Vierer-Reihen vor Keeper Teschendorf agierten. Nach dem Abpfiff war der Jubel bei den Blau-Weissen groß, denn sie haben die Tabellenspitze erklommen. Für Gegner Gatow bleibt derzeit nur die „rote Laterne“.

Große Teile der Partie schien die Hälfte der Gatower Sammelfläche für eine Droßdemo zu sein, denn 21 Spieler stellten den wenigen zur Verfügung stehenden Raum fast gänzlich zu. Die beiden Viererketten der Platzherren stemmten sich geschickt und robust gegen die Angriffsversuche der Blau-Weissen, zumal die zunächst den Spagat zwischen Breite und Tiefe nicht so recht hin bekamen. So waren die Hohen Neuendorfer zwar deutlich überlegen, konnten sich aber kaum Torchancen erspielen. Die Gatower setzten in der Offensive nahezu ausschließlich auf Raychouni, der in der zurückliegenden Spielzeit mit 55 Treffern (!) maßgeblich zum Aufstieg der Grün-Weißen beigetragen hatte und damit auch Deutschlands erfolgreichster Torschütze der 8. Ligen war. Vogt und Niederau hatten ihn allerdings gut im Griff, wenn auch nicht vollends. So entwischte er ihnen in der 17. Minute und lupfte den Ball über Kopmann, aber am Tor vorbei (17.). Später verzog er aus aussichtreicher Position (23.) und scheiterte an Kopmann (31.). Der verhinderte gemeinsam mit Diels in dieser Situation auch gegen den nachsetzenden Awag einen Rückstand. Auf der anderen Seite fehlte immer wieder ein Schritt. So bekam Schipper den Ball nach einem Chipball von Niederau allein vor dem Keeper nicht unter Kontrolle (25.) und es wurden etliche Abschlüsse im Torraum geblockt. Und Draskis 30-Meter-Freistoß kam zwar durch, strich aber knapp über die Querlatte (29.).

Mit Beginn der zweiten Hälfte brannte es zunächst vor dem Gatower Tor lichterloh. Nach mehreren vergeblichen Versuchen erreichte eine Flanke schließlich Draski, der per Kopf an die Strafraumgrenze zu Gundlach zurück legte. Der besorgte mit einer schönen Direktabnahme die verdiente Führung für die Blau-Weissen (49.). Nun zogen die Hohen Neuendorfer noch souveräner ihre Kreise, denn der SC-Offensivsolist – Unterstützer Butendeich blieb weiter unsichtbar – nahm sich selbt aus dem Rennen. Raychouni legte sich nun pausenlos mit Gegner, Schiedsrichtern und Mitspielern und versuchte nur noch Frei- bzw. Strafstöße zu schinden. Aber die Heymann-Schützlinge machten den Sack einmal mehr nicht zu. Nach einem langen Ball von Niederau verpaßte u.a. Anton den optimalen Zeitpunkt zum Abschluß und traf aus spitzem Winkel schließlich den Pfosten (63.) und Schipper fand zweimal nach Kombinationen allein vor Teschendorf keinen Weg am Keeper vorbei. Dann hätte dies sogar bestraft werden können, ab Kopmann reagierte gegen Butendeich glänzend (74.). Die Nerven des Blau-Weiss-Anhangs beruhigten sich fünf Minuten vor dem offiziellen Ende etwas, denn nach einem Mißverständnis in der Gatower Defensive konnte Gundlach zum 2:0 abstauben. Keine 120 Sekunden später tauchte Schipper erneut allein vor dem Torwart auf, traf diesmal den Pfosten und mit Ablauf der regulären Spielzeit bei identischer Ausgangslage den Torhüter. Im direkten Gegenzug rückten die Gatower dann einmal mit Mann und Maus auf und Kopmann verhinderte auf der Linie den Ehrentreffer der Platzherren.

Am kommenden Sonntag heißt es für die Hohen Neuendorfer erneut auswärts zu bestehen. Gastgeber wird ab 14.15 Uhr Blau-Weiß Berolina Mitte an der Kleinen Hamburger Straße/Auguststraße sein.

HN: Kopmann – Wekwerth, Diels, Niederau, Vogt (88. Ghaderi) – Yildirgan, Gundlach – Schipper, Urbanski, Draski (72. Stoltz) – Anton (84. Buchweitz).