1. Herren: Das Wichtigste vergessen

Berliner SC II – HN 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Niedenhoff (50.), 2:0 Baum (85.).

„Willkommen in der Landesliga“, mit dem nicht nett gemeinten Spruch wurden die Hohen Neuendorfer am Sonntag nach ihrer unnötigen 0:2-Schlappe von der BSC-Reserve von der Hubertusallee verabschiedet. Denn einmal mehr zeigte sich – für die Blau-Weissen schmerzlich – dass in der Landesliga ein anderer Wind wie in der Bezirksliga weht. Den Gegner über weite Strecken einfach nur zu beherrschen, reicht nicht, um einen oder gar drei Punkte mitzunehmen. Es muß schon etwas Zählbares herausspringen.

Die Heymann-Schützlinge begannen die Partie in den frühen Morgenstunden schwungvoll, wie die beiden ersten Saisonbegegnungen. Sie setzten sich im Strafraum der Platzherren fest, ohne allerdings schnell zu guten Möglichkeiten zu kommen. Die erste hatte Anton dann in der 8. Minute, doch sein leicht abgefälschter Schuß aus 18 Meter klatschte gegen die Querlatte. Wenig später fehlte Urbanski ein halber Meter, um Schippers Eingabe zu erreichen. Danach verfehlten mehrere Kopfbälle von Anton und Urbanski ihr Ziel knapp, ehe die Hohen Neuendorfer begannen, den anfangs unsicher wirkenden BSC-Keeper Nweke „berühmt“ zu schießen. Der meisterte zunächst Antons Kopfball nach Urbanski-Flanke überragend (23.). Hatte dann in der Schlußphase des ersten Durchgangs erst das Glück des Tüchtigen, als Schippers Lupfer nach Chip-Paß von Niederau knapp über das Gebälk strich (42.), wie auch Urbanskis Kopfstoß nach Draski-Flanke keine 60 Sekunden später. Schließlich meisterte er Schippers vehementen Schuß aus halbrechter Position nach sehenswerter Kombination glänzend (44.).

Dass die Hohen Neuendorfer das Wichtigste vergessen hatten, sollte sich nach der Pause schnell rächen. Der BSC, bis dahin ohne nennenswerten Torschuß, erarbeitete sich nach 50 Minuten einen Freistoß an der rechten Strafraumgrenze zehn Meter vor der Grundlinie. Niedenhoff brachte den Ball mit Wucht auf die kurze Ecke. Der wurde von mehreren Schienbeinen abgefälscht und landete im Hohen Neuendorfer Tor. Der erste Gegentreffer der Spielzeit machte die Blau-Weissen wütend. Schnell wollten sie den Ausgleich erzielen, verloren dabei aber ihre Marschroute aus den Augen. Anstatt weiter ruhig, schnell und weiträumig zu spielen, sollte es nun schnell und steil gehen. Dadurch schnellte die Fehlerquote nach oben und die nun geschickt die Räume nutzenden Einheimischen hatten nach 56 Minuten die nächste Chance. Kopmann meisterte Glasers Distanzschuß (25 m) jedoch problemlos. Aber auch sein Gegenüber war weiter voll auf der Höhe, parierte erst Wekwerths abgefälschten Gewaltschuß (64.) und 120 Sekunden später auch Wekwerths Versuch, nachdem ihn Gundlach mit einem herrlichen Diagonalball allein vor dem Keeper in Position gebracht hatte. Zudem war Wekwerths Kopfball (68.) etwas zu hoch angelegt. Zur Freude des Phrasenschweins kam es dann so, wie es im Fußball halt kommt: „Machst du deine Chancen nicht rein, macht es halt der Gegner!“ Nach einem hastig ausgeführten Einwurf der Hohen Neuendorfer war die Defensive entblößt und Baum hatte nach dem Ballgewinn seiner Defensivabteilung freie Bahn, die er cool nutzte (2:0 – 85.). In der verbleibenden Spielzeit hätten Urbanski (90.) und Wekwerth (90.+2) für die Gäste noch verkürzen können. Das BSC-Tor blieb für die Blau-Weissen aber wie vernagelt. So blieb dem enttäuschten HN-Coach nur ein weiterer Griff in die Platitüden-Kiste: „So ist Fußball.“

Wieder besser (erfolgreicher) können es die Hohen Neuendorfer am 17. September, 13.00 Uhr, machen, wenn der Friedenauer TSC an die Niederheide kommt.

HN: Kopmann – Diels (51. Wekwerth), Schwarzwälder, Butt (75. Buchweitz), Stoltz (53. Ghaderi)- Niederau (90.+1 Müller), Gundlach – Draski, Urbanski, Schipper (66. Yildirgan)- Anton